Und ab geht Correos!

 Ein Überblick über die wichtigsten Serviceleistungen der spanischen Post

Wer weit weg von Zuhause ist, ob nur für die Ferien oder für längere Zeit, braucht Kontakt zur Heimat. Viele Firmen transportieren mittlerweile Briefe, Karten und Co. von A nach B. Das größte Unternehmen Spaniens dieser Art ist wie in vielen Ländern die staatliche Post, Correos y Telégrafos genannt. 10.000 Büros sind im ganzen Land verteilt. 7.500 Postautos sind permanent unterwegs, um den Transportverkehr flutschen zu lassen. Immerhin fünf Milliarden Postsendungen wurden von Correos im vergangenen Jahr vom Absender zum Empfänger transportiert. 

Briefe, Karten, Päckchen und Pakete

Briefe, Karten und Pakete stellen den Löwenanteil der Produkte, die Correos innerhalb Spaniens und weit über die Grenzen der iberischen Halbinsel hinaus verteilt. Bis zu einem Gewicht von zwei Kilogramm kann man Sendungen als Briefe verschicken. Päckchen gelten ab einem Gewicht von 500 Gramm als solche. Bei Paketsendungen unterscheidet Correos zwischen Beförderungen von einem Postamt ins nächste (Paquetes Postal) und solchen, die direkt nach Hause, bis vor die Haustür gehen (Paquetes Azul). 

Blindensendungen in vorgegebenen Maßen, sogenannte Cécogramme, werden entgeltfrei transportiert. 

Auf normalem Weg 

Auf feste Lieferzeiten legt sich Correos außer bei Expreß-Versandwaren ungern fest. Auskünfte zu diesem Thema werden mit den Worten "Das ist, was wir zu erreichen versuchen" eingeleitet oder kommentiert. Nur eine vage Statistik dient als Orientierung: Darin heißt es, 92 Prozent der normal frankierten Briefe, Karten und Päckchen, seien innerhalb Spaniens durchschnittlich drei Tage unterwegs. Von dem Moment, an dem internationale Postsendungen auf spanischem Territorium landen, seien sie in 85 Prozent aller Fälle am nächsten Tag beim Empfänger. Und: 70 Prozent des Frachtverkehrs ins Europäische Ausland kommen nach Angaben der Post bei der entsprechenden Hauptverteilerstelle des Ziellandes am nächsten Tag an. 

...oder schnell

Wer weniger vage Angaben will, muß sich für einen der Eildienste entscheiden. Um dringende Dokumente ins Ausland zu schicken, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens, sie als Correo Urgente Internacional transportieren zu lassen. Dafür verkaufen die Postämter vorfrankierte Spezialumschläge in zwei Größen, mit 200 beziehungsweise 500 Gramm Inhaltsvolumen. Der Kleinere kostet 1.200 Pesetas, der große 1.800 Pesetas. Die Correo Urgente Internacional-Umschläge können außer direkt im Postbüro in einem der öffentlich zugänglichen, roten Briefkästen aufgegeben werden. In durchschnittlich zwei Tagen kommen solche Sendungen in den europäischen Hauptstädten außerhalb Spaniens an und werden von dort aus so schnell wie möglich bis an die Haustür des Empfängers transportiert. 

Bei größeren Gewichten von bis zu 20 Kilogramm entscheidet man sich am besten für den Postal Expreß Service. Innerhalb Spaniens verpflichtet sich Correos, solche Sendungen am nächsten Werktag zum Adressaten zu bringen und den Empfang schriftlich zu bestätigen. Expreß-Sendungen ins europäische Ausland dauern zwei Tage, bei einer Lieferung in eine der Hauptstädte, drei Tage, wenn es nicht in eine Hauptstadt geht. Hält Correos die Zeit nicht ein, gibt es das Geld zurück.

Seit kurzem verfügt die spanische Post außerdem über einen besonderen Service auf ihrer Homepage im Internet. Dort kann man den Weg der Postal Expreß und der Urgente Internacional Sendungen Schritt für Schritt nachvollziehen, und weiß so immer, wie weit die Pralinenschachtel noch von der Großmutter entfernt ist.

Telegramm

Der schnellste Übermittlungsweg außerhalb des Internets ist das Telegramm. Nicht in Tagen, in Stunden kommt die Nachricht beim Empfänger an. Telegramme können wie Briefe an eine Adresse verschickt werden, aber auch eine Telefonnummer, ein Fax, Telex oder ein Postfach.

Für internationale Telegramme innerhalb der EU bezahlt man bei Correos für ein normales Telegramm 1.750 Pesetas Grundgebühr (innerhalb Spaniens 370 Pesetas) und 55 Pesetas pro Wort (innerhalb Spaniens 11 Pesetas). Für ganz brandeilige Nachrichten dient das Expreß-Telegramm. Hier beträgt die Grundgebühr 3.500 Pesetas und für jedes Wort blättert man 110 Pesetas hin. Nationale Expreß-Telegramme gehören nicht zum Correos-Angebot.

Der Übermittlung relativ kurzer Nachrichten innerhalb Spaniens dient das einfache Telegramm (telegrama simplificado). Für eine Gebühr von 450 Pesetas wandern damit innerhalb weniger Stunden bis zu 30 Wörter an die Haustür des Empfängers. Wird die einstmals telegrafierte, jetzt natürlich elektronisch übermittelte Kurznachricht telefonisch oder per Fax an den Empfänger gebracht, reduziert sich der Versandpreis auf 190 Pesetas. Dieser Service ist auf die Sendungen innerhalb Spaniens beschränkt.

Das liebe Geld

Was dem normalen Postbetrieb der Brief, ist der Postbank der Pesetas-Schein. Dort kommen die Kunden in den Genuß aller Dienstleistungen einer ganz normalen Bank. Seit kurzem ist die spanische Post zudem dabei, ein Schnellüberweisungsnetz aufzubauen. Der sogenannte "Dinero en minutos"-Service ermöglicht es, innerhalb weniger Minuten elektronisch Geld an Empfängerstellen in über 180 Ländern zu schicken. Realisiert wurde das Angebot durch einen Vertrag zwischen Correos und der Western Union. Rund 200 Postämter Spaniens verfügen bereits über den Dienst. Ziel ist, 1.800 Stellen damit auszustatten. In der Provinz Alicante läuft er bisher in folgenden Post, beziehungsweise Western-Union-Dienststellen: 

  • Elche: Parque en Proyecto, 18, Tel. 965 446 911
  • Torrevieja: C. Caballero de Rodas, 135, Tel. 965 710 679.
  • Alicante: Plaza Gabriel Miró, 7, Tel. 965 219 984.
  • Benidorm: Plaza Doctor Fleming, 1, Tel. 965 853 434.
  • Altea: C. Jaime Primero 13, Tel. 965 840 174 
Die Überweisungsgebühr für den "Dinero en minutos"- Dienst orientiert sich an der Summe. Ein paar Beispiele: zwischen 0 und 6.750 Pesetas bezahlt der Kunde 1.800 Pesetas Gebühr, zwischen 6.751 und 13.500 Pesetas kosten 2.000 Pesetas und bei einer Summe zwischen 13.501 und 27.000 Pesetas fallen 3.000 Pesetas an. Maximal können 500.000 Pesetas mit dem Minutenservice überwiesen werden. In diesem Fall kostet die Überweisung zum Beispiel nach Deutschland 18.200 Pesetas. Auskünfte gibt es unter Telefon 900 633 633. 

Wenn die Post auf der Strecke bleibt: Reklamieren

 – Gähnende Leere im Briefkasten – und doch weiß man, seit Wochen ist ein Brief unterwegs. Nicht immer funktioniert bei der Post der Transport reibungslos. Bei allen eingeschriebenen Sendungen hat der Kunde das Recht, zu reklamieren. 

Wo und wie?

Kommt ein innerhalb Spaniens verschicktes Einschreiben nicht an, gibt es zwei Möglichkeiten zur Reklamation: Entweder beim nächsten Postamt oder unter der Gratis-Telefonnummer 900 506 070, wo man montags bis freitags von 9 bis 21 Uhr sein Leid loswerden kann. 

Internationale Einschreibesendungen können dagegen nur schriftlich beim Postamt reklamiert werden. 

Am einfachsten haben es Correos-Kunden mit Internetanschluß: Auf der Homepage www.correos.es bietet die Post an, sich online zu beschweren und zu reklamieren.

Um Reklamationen zu bearbeiten, brauchen die Correos-Angestellen sämtliche Daten auf dem Beleg des Einschreibens. Er muß nicht zwingend im Original vorgelegt werden. Es genügt eine Kopie. Sollte der Zettel spurlos verschwunden sein, stellt das Postamt auf Wunsch auch nachträglich eine Bestätigung über den Versand des Einschreibens aus. 

Wie lange?

Das Recht auf Reklamation eingeschriebener Sendungen (Briefe und Pakete) erlischt vier Monate nach dem Absendedatum, wenn es sich um nationalen Sendungen handelt, und nach einem Jahr bei Transaktionen über die Landesgrenzen hinweg. 

Und was bekommt man?

Geht eine Sendung verloren' oder wird fehlgeleitet, hat der Postkunde ein Recht auf eine finanzielle Entschädigung. Bei einem eingeschriebenen Brief innerhalb der spanischen Grenzen verpflichtet sich Correos, dem Absender in einem solchen Fall 3.900 Pesetas zu zahlen. Handelt es sich um eine internationale Sendung erhöht sich die Summe auf 6.240 Pesetas. 

Kommt ein national verschicktes Paquete Postal (Auslieferung an Postamt) beim Empfänger nicht an, hat der Absender ebenfalls ein Anrecht auf 3.900 Pesetas. Bei Auslandssendungen von Paquetes Postales errechnet sich die Entschädigung aus einer Basis von 8321 Pesetas plus einem Zuschlag von 936 Pesetas pro Kilogramm Gewicht des Pakets. 

Bei den Paquetes Azul (Auslieferung an Empfängeradresse) gilt im Verlustfall für nationale und internationale Sendungen dieselbe Entschädigungssumme, nämlich 3.900 Pesetas, da die spanische Correos keine Garantie für die Auslieferung innerhalb anderer Staaten übernimmt. 

Bei Verlust oder Fehlleitung nationaler und internationaler Postal Exprés-Sendungen gilt der Berechnungsgrundsatz: Frankierte Summe plus 8.815 Pesetas. Kommt eine Postal Exprés-Sendung zu spät beim Empfänger an, hat der Kunde nur ein Recht auf die Rückgabe der Frankierungssumme. 

Allerdings muß in diesem Fall nachgewiesen werden, daß die Schuld für die Verspätung bei der spanischen Post lag. 

www.correos.es – das online-Angebot

– Wie alle Welt setzt auch die spanische Post auf die neuen Technologien. Außer Produktinformationen bietet sie auf ihrer Website www.correos.es folgende Zusatzdienstleistungen an: 

  • Suche und Download spanischer Postleitzahlen
  • Infos über die Frankierung von Postsendungen aller Art
  • Infos über Gebühren aller nationalen und internationalen Post-Girodienstleistungen
  • einen individuellen Gebührenrechner für nationale und internationale Postsendungen
  • einen Standpunkt-Indikator sämtlicher spanischer Postdienststellen, ihrer Telefonnummer und ihrer Öffnungszeiten
  • ein Trace-and-Track System, mit dem der Weg von Postal Exprès Sendungen vom Absender bis zum Empfänger mitverfolgt werden kann
  • einen Auslieferungs-Simulator zum Berechnen der ungefähren Zeit bis zur Ankunft der jeweiligen Postsendungen
  • einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellungsräume des spanischen Post- und Telegraphiemuseum in Madrid (Museo Postal y Telegráfico, Palacio de Comunicaciones, Calle Montalbán, s/n, 28070 Madrid, Telefon 913 962 679 oder 913 962 274)
  • Beschwerde- und Reklamationsformulare online
  • einen Link für Briefmarkensammler mit bebilderten Informationen über die spanischen Philatelistenverbände und -geschäfte, Sondermarken, neue und alte Wertzeichenserien und Poststempel 
Quelle: COSTA BLANCA NACHRICHTEN